Das Ende ist auch ein neuer Anfang
Nachdem ich so viele schlechte Rezensionen über dieses Buch gelesen hatte, war ich überrascht, wie gut ich mit dem Roman klar kam. Die Welt wie wir sie kennen, besteht nicht mehr. Naturkatastrophen und zwei Epidemien haben 99% der Erdbevölkerung dahin gerafft. Lucy Holloway kämpft seitdem in den Ruinen von New York um ihr Überleben.
Was viele gerade zu Beginn des Buches kritisiert haben, war der lange Einstieg. Nun, es ist kaum wörtliche Rede vorhanden, da die Hauptprotagonistin die ganze Zeit alleine ist und der Leser mit ihrer Welt und ihrem Dasein als Überlebende vertraut gemacht werden soll. Ich fand diesen Anfang keineswegs zäh, sondern sehr passend, ich hätte wohl keinen anderen Anfang haben wollen, um mich in Stimmung zu bringen. Es ist einfach passend, wenn ihre Handlungen beschrieben werden, wenn sie versucht aus dem wenigen was sie zur Verfügung hat Nahrung zu machen. Ich glaube heutzutage wäre jeder von uns damit schlicht weg überfordert. Die Erzählung wird schrittweise durch Rückblicke in ihre Vergangenheit aufgelockert und man lernt die richtige Lucy kennen. Als sie plötzlich auf Aiden trifft und gezwungen wird sich seinem Camp anzuschließen, weil ein Tsunami ihren Unterschlupf vernichtet hat, erhält sie endlich wieder Kontakt mit weiteren Menschen. Auf einmal wird der Leser mit sehr, sehr vielen Nebencharakteren konfrontiert und man muss schon bei der Sache sein die vielen Namen auseinander zu halten. Zudem wirkte deren Charakterbild viel zu unausgereift. Neben Lucy wurden ihre Gegenspielerin Del, Aiden, seinem Bruder Sammy und Gremmaline Rose näher beleuchtet. Was mich sehr stark an dem Buch gestört hat, war die Beschreibung der "Naturkatastrophen". Als die Autorin den Tsunami beschrieben hat, war ich sehr, sehr enttäuscht. Es kam nicht die entsetzliche Stimmung auf, die einen ereilt, wenn man sich solch einer Naturgewalt gegenüber sieht. Nach einer halben Seite war der Tsunami schon wieder passé. Zudem gab es auch an dieser Stelle einen gewaltigen Logikfehler. Es war von einer Leuchtturminsel die Rede, die von den Sweepern besetzt wurde, die hätte aber spätestens nach dem Tsunami den Erdboden gleich gemacht sein sollen, oder irre ich mich etwa? Solche Aspekte stören mich als Wissenschaftlerin immer umso mehr. Für einen Endzeitroman hab ich doch eindeutig mehr Naturkatastrophen erwartet. Ansonsten fand ich die Erzählung der "neuen Welt" doch recht stimmig und konnte daher das Buch in einem Zuge verschlingen. Was viele des weiteren bekrittelt haben, waren die fehlenden Emotionen und Gefühle der Hauptprotagonistin- ich muss an dieser Stelle sagen, dass mich das weniger gestört hat. Wenn man nur damit beschäftigt ist, sich irgendwie die nächste Nahrung zu beschaffen, hat man doch weder Zeit noch Muse über Gefühle anderer nach zu denken. Daher glaube ich auch, dass sich Ashes, Ashes am besten für die Männerwelt eignet. Mein Freund hat dieses Buch ebenfalls gelesen und hätte 4 Sterne gegeben. Ich gebe drei Sterne weil ich das Ende etwas zu merkwürdig fand, ich hätte mir einen anderen Romanverlauf erhofft. Daher 3 Sterne mit Tendenz nach oben für Ashes, Ashes.