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ayanea

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Die Bestimmung

Die Bestimmung  - Veronica Roth, Petra Koob-Pawis Entscheide dich, wer willst du sein// Diese Rezension fällt mir absolut nicht leicht. Ich musste nun 2 Tage darüber nach denken, wie ich dieses Buch bewerten möchte und was ich dazu schreiben kann. Ich denke definitiv das sich bei diesem Roman die Geister scheiden. Ich gehöre nun also leider zur Fraktion der Enttäuschten. Diese Dystopie hat eigentlich alles was sie braucht um gut zu sein: eine fesselnde Story, ein düsteres Zukunftsszenario, eine völlig neue Idee, einen erstklassigen Schreibstil...auch ich war wie gebannt und klebte an den Seiten. Und dennoch kann ich keine 5 oder gar 4 Punkte geben. Aber fangen wir von vorne an. Frau Roth kreiert mit ihrer Dystopie eine Gesellschaft die aus 5 Fraktionen bestehen. Den Ferox (die Mutigen), Amite (den Freundlichen), Alturan (den Selbstlosen), den Ken (die Klugen) und den Candor (den Wahrheitsliebenden). Jeder Jugendliche der zunächst in eine der 5 Fraktionen geboren wurde, muss sich mit 16 Jahren entscheiden, zu welcher Fraktionen er sein Leben lang gehören möchte. Hauptprotagonist ist Beatrice, eine Altruan, die sich entscheidet einer anderen Fraktion anzugehören, wobei sie eigentlich eine Unbestimmte ist, was bedeutet das man sie aufgrund ihrer Eigenschaften nicht wirklich einer Lebensform zuordnen kann. Tris schließt sich also den wagemutigen Ferox an und gerät dort neben der harten Ausbildung zwischen die Fronten und kämpft zum Ende hin schließlich um ihr Leben und das von vielen anderen. Dies ist ein Romanplot der neugierig macht und eigentlich genau meinen Geschmack getroffen hat. Aber die Quintessenz und die Botschaft bis hin zur Charakterentwicklung der Hauptfigur hat mich einfach nur geschockt. In diesem Roman wird geprügelt, verdroschen, mit Messern um sich geworfen, hintergangen und vieles mehr. Da dies ein Jugendbuch ist, fand ich diese Entwicklung zuweilen sehr bedenklich. Da gehört es zum Beispiel zur Mutprobe aller Ferox in fahrende Züge zu springen und von ihnen wieder auf Hochhäuser- wie unlogisch und unrealistisch ist das denn? Das ist nicht mutig, das ist sau dämlich. Die Ferox müssten sich meiner Meinung nach, so nach und nach selbst ausradieren. Selbst die Initiation die alle Ferox-Neulinge unterlaufen müssen, besteht darin sich gegenseitig zu verprügeln. Was bitte schön, soll der junge Leser aus diesem Buch bitte mit nehmen? Das es in Ordnung ist andere zu schlagen, um selbst der Beste zu sein? Das es in Ordnung ist, nachtragend zu sein- wird so Gewalt nicht immer weiter geschürt? Selbst die Liebesgeschichte fand ich eher an den Haaren herbei gezogen. Anscheinend kann man sich auch in Männer verlieben, die einen fast das Ohr abschneiden. Wenn mein Freund mich zum Bluten bringen würde, wäre ich über alle Berge! Oder sehe ich das alles zu eng? Zudem fand ich teilweise, das mir die Stadt und die gesamte Umgebung nicht gut genug beschrieben wurde. Ich hatte mehrmals absolut kein Bild im Kopf, wenn von dem Hauptsitz der Ferox geschrieben wurde. So ein oder zwei kleinere Details hätten mich schon gefreut, so blieb die Umgebung mehr als blass. Ich finde das das Potential, welches in dieser Geschichte steckte, nicht wirklich schön herüber gebracht wurde. Und wenn man sich durch dieses ganze Gemetzel liest und am Ende steht in der Danksagung an erster Stelle Gott und Jesus, dann ist der Leser erst recht verwirrt und wie vor den Kopf gestoßen. Wer könnte den ahnen das eine Gottesfürchtige Autorin solche Lehren in ihr Buch packt? Ich gebe daher für den Schreibstil und der Idee glorreiche 5 Punkte und für die Umsetzung und die Quintessenz (hau drauf, schlage allen die Birne ein, sie tun es ja auch mit dir) 1 Stern. Macht summa sumarum 3 Sterne für die Bestimmung.